Es war nur ein Testspiel, das Österreich gegen Luxemburg bestritt. Trotzdem war der Druck hoch. Durch die Pandemie musste das ÖFB-Team auf zahlreiche Stammkräfte verzichten, da die Vereine die Abreise zahlreicher Nationalspieler nicht gestattet hatten. Teamchef Franco Foda lobte die Partie deshalb als gute Präsentationsmöglichkeit für Perspektivspieler aus. Gemessen daran verlief der Auftritt absolut enttäuschend. Die ÖFB-Auswahl siegte zwar mit 3:0 und schaffte ihren vierten Sieg in Serie, agierte unter dem Strich aber mehr als schwach.
Spielbericht: Tore nur in der zweiten Halbzeit
Eigentlich verrät der folgende Satz Fodas bereits alles, was man als geneigter Fan über die erste Halbzeit wissen muss: Die Ansprache in der Kabine sei in der Pause „schon etwas lauter geworden.“ Österreich hatte zwar die Spielkontrolle, agierte aber nicht zwingend. Es gab nur wenige Chancen und diese wurden geradezu fahrlässig ausgelassen. Luxemburg wehrte sich tapfer. Und es war nicht so, dass das Team aus dem Fürstentum seinerseits komplett ohne jede Gelegenheit geblieben wäre. Dies war unentschuldbar. Trotz der vielen Wechsel traten hier doch Profis gegen Spieler an, die größtenteils zumindest Halbtagsjobs haben, um sich ihren Lebensunterhalt neben dem Fußball zu verdienen.
Die laute Ansprache trug dann allerdings Früchte. Gernot Trauner konnte das 1:0 im Stade Josy Barthel erzielen (61. Minute). Wer jedoch glaubte, dass Luxemburg nun kollabieren würde, sah sich getäuscht. Adrian Grbic (83.) und Philipp Wiesinger in seinem ersten Einsatz für Österreich (90.+3) besorgten die weiteren Treffer erst in der Schlussphase der Partie. Das Spiel zeigte so eine unbequeme Wahrheit für die ÖFB-Auswahl auf. Österreich hat nur einen ersten Anzug, der auf hohem europäischem Niveau bestehen kann. Dahinter reicht es gerade mal so, um Luxemburg zu besiegen.