Fünf Stunden oder 300 Minuten – länger hat die Amtszeit von Christian Mayrleb als Trainer des Drittligisten ATSV Stadl-Paura nicht gedauert. Um 14:00 verkündete der 29-fache Nationalspieler, dass er den Posten als Coach annehmen wird. Nach nur einem Training trat der frühere Stürmer mit viel Frust wieder zurück. Es mache einfach keinen Sinn, so der 46-Jährige. Der Vorstand habe nur gestritten. Mayrleb warf deshalb aus dem genau dem Grund das Handtuch, weshalb auch schon seine Vorgänger aufgegeben haben.
Mayrleb sollte den Verein eigentlich beruhigen
Eigentlich hatte der Klub mit der Verpflichtung Mayrlebs die Hoffnung verbunden, dieser könne den Verein beruhigen. Schließlich ist der frühere Spieler von Austria Wien und RB Salzburg dem Klub auf besondere Weise verbunden. Mayrleb beendete seine Karriere beim ATSV Stadl-Paura. Ein Jahr arbeitete er dabei als Spielertrainer, es folgte ein Jahr als sportlicher Leiter. Anschließend war Mayrleb für vier Jahre Cheftrainer des aktuell Tabellen-Dritten in der Regionalliga. 2016 trennten sich die Wege aber wieder. Mayrleb wechselte zum ASKÖ Oedt, wo er bis zum 12. April dieses Jahres beschäftigt war. Es folgte das sehr kurze Gastspiel an alter Wirkungsstätte.
Mayrleb hält nicht den Rekord für die kürzeste Amtszeit
Falls der 46-Jährige gehofft haben sollte, dass er wenigstens den Rekord für die kürzeste Amtszeit als Trainer einer Profi-Mannschaft halten würde, erlebt er eine Enttäuschung. Zwei Männer waren noch kürzer beschäftigt. Leroy Rosenior war nur zehn Minuten lang Coach des englischen Viertliga-Klubs Torquay United. In dem Moment seiner Präsentation kaufte ein Konsortium den Verein und entschied sich für einen anderen Trainer.
Ähnlich kurz war Paul Breitner 1998 Nachfolger als Bundestrainer von Berti Vogts. Er erhielt die telefonische Zusage von DFB-Präsident Egidius Braun. Direkt danach erfuhr der Verbandsboss allerdings, dass Breitner seinen Rücktritt gefordert hatte, weil „Braun inkompetent“ sei. Dieser griff deshalb erneut zum Telefonhörer und sagte zu Breitner: „Vergessen Sie das alles wieder!“